Achtung Zecken!

Über die kleinen Vampire aus dem Unterholz
Zecken gehören zur Klasse der Spinnentiere, unter ihnen finden sich die größten Milbenarten. Weltweit existieren circa 900 Zeckenarten.
Zecken bevorzugen hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme. Aus diesem Grund halten sie sich in der Regel in hohen Gräsern, Gestrüpp oder Unterholz auf. Die weit verbreitete Annahme, Zecken lassen sich von Bäumen herabfallen, trifft dagegen äußerst selten zu.
Der Stechapparat, mit dem die Zecke sich in die Haut bohrt, ist symmetrisch mit Widerhaken besetzt. Allerdings dringen sie dabei zumeist nicht bis zu den Kapillaren vor – fälschlicherweise wird dieser Vorgang umgangssprachlich als „Zeckenbiss“ bezeichnet, korrekt wäre allerdings „Zeckenstich“. Ähnlich wie bei blutsaugenden Insekten geben auch Zecken beim Zustechen Speichel ab, dieser enthält unter anderem einen Gerinnungshemmer, ein Betäubungsmittel und einen entzündungshemmenden Wirkstoff. Nach einer „Blutmahlzeit“ erreichen speziell die Weibchen eine Größe von bis zu drei Zentimetern!
Nicht jeder Zeckenstich muss eine Krankheit verursachen. Etwa zehn bis 35 Prozent aller Zecken in Europa tragen Borrelien in sich. Bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sind es etwa ein bis fünf Prozent. Dennoch bleiben fast 90 Prozent der Zeckenstiche ohne Folgen.
Ihre Aktivitäten entfalten Zecken (mit wetterabhängigen Abweichungen) gewöhnlich von März bis Oktober. Viele von ihnen überleben die kalte Winterperiode nicht. Die allgemeine Lebensspanne von Zecken beträgt zwei bis fünf Jahre.

Nach dem Zeckenbiss: Symptome
In der Regel ist ein Zeckenstich nicht zu spüren. Allerdings kann sich die Stichwunde entzünden, dabei bildet sich ein roter, klar umrandeter Fleck. In diesem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden, da diese Entzündung ein erster Hinweis auf eine Borreliose sein kann.
Symptome für FSME können plötzliches Fieber und grippeähnliche Beschwerden sein. Da sich FSME jedoch erst sehr spät äußert, ist es ratsam, nach einem Zeckenstich in FSME-Risikogebieten generell einen Arzt aufzusuchen.
Die richtige Zeckenentfernung
Zecken übertragen häufig Krankheitserreger, ohne jedoch dabei selbst zu erkranken. Da regelmäßig auch Menschen durch Erkrankungen wie etwa Borreliose oder FSME betroffen sind, sollte mit einem Zeckenstich nicht zu leichtfertig umgegangen werden. Natürlich gilt, die Zecke so schnell wie möglich zu entfernen, um die Gefahr einer Borreliose-Infektion zu minimieren – für eine Übertragung muss die Zecke bereits mehrere Stunden gesaugt haben.
Vergleichsstudien der Entfernungstechniken „Herausziehen“ und „Herausdrehen“ einer Zecke aus der Haut haben keine deutlichen Unterschiede ergeben. Denn eine Infektion erfolgt hauptsächlich während des Saugvorganges.
Mit einer Pinzette wird die Zecke möglichst hautnah gegriffen und herausgezogen oder herausgedreht. Hierzu sind auch spezielle „Zeckenzangen“ erhältlich.
Ein „Zeckenhaken“ ist ein gebogener, geschlitzter Stab, der ähnlich wie ein Nageleisen funktioniert.
Mit einem Kreuzknoten aus einem stabilen Faden kann eine sich zuziehende Schlinge um die Zecke gelegt werden. Diese wird anschließend am „hängenden Faden“ herausgezogen.
Da in der Haut verbliebene Körperteile der Zecke zu Entzündungen führen können, sollten diese nicht mit Gewalt, sondern fachmännisch von einem Arzt entfernt werden.
Um eine Entzündung zu vermeiden, kann die Einstichstelle anschließend mit einem Desinfektionsmittel behandelt werden.
So schützen Sie sich:

FSME-Risikogebiete in Deutschland
Vor Urlaubsantritt sollten sich Reisende informieren, ob in ihrem Feriengebiet FSME verbreitet ist. Gesundheitsämter und Impfärzte haben detaillierte Landkarten vom Robert-Koch-Institut, in denen FSME-Gebiete eingetragen sind. Auch im Internet sind Karten mit FSME-Regionen zu finden.
Auf der rechten Seite sehen Sie eine Übersichtskarte mit Risikogebieten für FSME in Deutschland: